Spätestens seit Bestsellern wie “Mein geliebtestes Wunschkind” ist klar: bedürfnisorientierte Begleitung und gewaltfreie Kommunikation sind wunderbare Mittel, um Dein Kind heute anders groß werden zu lassen als Du es erlebt hast. Als Elternteil bist Du informiert und weißt, dass traumatische Erfahrungen und destruktive Erziehung auf diese Weise reduziert werden können. Dein Kind bekommt damit automatisch eine größere Chance, sich in seinem Potential zu entwickeln.
Vielleicht hast Du nach einiger Zeit die Erfahrung gemacht, dass Dein Kind auf einige der Methoden gut reagiert und andere nicht funktionieren. Das ist eigentlich vollkommen normal und dennoch können wir sensibel mit de Methoden umgehen.
Wir zweifeln aus irgendeinem Grund schneller an unseren eigenen Beobachtungen und erwarten, dass sich das eigene Kind “systemkonform” verhält. Dabei ist es egal, welchem “System” wir anhängen. Wir wissen, dass wir ein eigenständiges und einzigartiges Kind wollen. Dafür haben wir uns auch weitergebildet in Sachen Erziehung.
Manchmal werden wir dann ungewollt verbissen. Wir wollen alte Fehler vermeiden und alles besser machen. Wir verlieren die Anerkennung für die Individualität unseres Kindes aus den Augen.
Jede Begleitungsmethode ist jedoch an sich erstmal verallgemeinernd, um die Prinzipien erklären zu können. Sie passt nicht auf jeden Fall d.h. sie kann nicht jedes Bedürfnis oder Verhalten abbilden. Und dann, wenn es bei unserem Kind anders läuft als erwartet, greifen wir fast automatisch auf altes, selbst erfahrenes Wissen zurück.
Wenn wir mit Situationen konfrontiert werden, in denen wir unsicher und unwissend sind, passiert das schnell. Wir greifen wie selbstverständlich auf unsere Erinnerungen aus der Kindheit zurück. Was hätte uns als Kind in dieser Situation gut getan.
Unsere eigenen Erinnerungen sind so stark, dass wir wie selbstverständlich davon ausgehen, dass alle Kinder die gleichen Bedürfnisse haben. Auch wenn wir auf einer anderen Ebene wissen, dass das nicht so ist. Was wir innerlich hören, sind die Bedürfnisse unseres inneren Kindes und damit wird das, was user äußeres Kind will, schlichtweg übertönt.
Das passiert, weil wir unsere eigenen Bedürfnisse und Eigenheiten klar vor Augen haben. Unser inneres Kind braucht vielleicht Trost, während unser 5 jähriger Sprößling gerade einfach Raum für sich möchte. Durch unsere schmerzliche Erinnerung können wir nicht klar unterscheiden.
Wenn die Situation emotional aufgeladen ist und Stresshormone ausgeschüttet werden, ist diese Verwirrung noch wahrscheinlicher. Das System arbeitet mehr oder weniger in einem Notfallmodus und ist dann nicht mehr in der Lage, sehr bewusst eine Reaktion auszuwählen, die dem äußeren Kind entspricht.
Auch wenn wir tagtäglich unser Bestes geben, uns weiterbilden und selbst reflektieren, so kennen wir alle diese Unsicherheit, die uns fragen lässt: habe ich das jetzt wirklich im Sinne meines Kindes getan? Die Individualität in den Bedürfnissen ist uns nicht wirklich klar.
Human Design beschreibt die Individualität menschlicher Wesen, die sich in tiefsten Ebenen zeigt. Eine persönliche Analyse nach diesem System bildet unglaublich konkret, detailliert und genau einzelne Eigenheiten ab. Daraus lässt sich ganz konkret ein passender Umgang ableiten.
Es lässt sich bestimmen:
Die Informationen für Dein Kind zu haben, ermöglicht Dir, all Dein Wissen zu kindgerechter und bedürfnisorientierter Begleitung, ganz individuell anzupassen.
Je mehr individuelles Wissen Du für Deine Familie hast, umso weitgehender werden die Auswirkungen:
MyFirstReading Family ist genau dafür gemacht. Am Ende des Artikels findest Du einen Button und Du kannst nachlesen wie Du zu Deinem Stärken-Scan kommst.
Schon bevor Du in eine Analyse auf der Basis von Human Design einsteigst, kannst Du einiges tun, um für Dich einen eigene Definition vom bedürfnisorientierten Familienleben zu finden:
Wer trifft schnelle Entscheidungen? Wer bringt kreative Ideen in die Familie? Wer erzählt bei Essen viel und wer ist eher still? Wer sucht stille Örtchen und wer wird abends munter? Wer mag Umarmungen und wer ist lieber mal allein?
All Beobachtungen zeigen die Individualität eines Menschen. Sie sind nicht willkürlich. Wenn wir die Human Design Analyse eines Menschen anschauen, finden wir diese Eigenheiten in ihm verankert. Sie sind Ausdruck seines Wesens und nicht trivial oder zufällig.
Vielleicht gibt es statt der abendlichen Ruhephase mal eine Tobezeit? Vielleicht kannst Du wirklich mal den Abendspaziergang machen statt Nachrichten schauen? Oder das Kind darf bei den Hausaufgaben zwischen den Fächern wechseln, weil es ihm mehr Spaß und Abwechslung bringt?
Besonders, wenn Du ein Mensch der Routinen bist, kann das herausfordernd sein. Oder, wenn einzelne Verhaltensweisen so gar nicht Deinen Werten entsprechen. Wähle etwas, was Dich ein bisschen stretcht, aber nicht stresst.
Was weißt du darüber, was anders läuft, wenn mal jemand in der Familie fehlt? Ist alles ruhiger oder langweiliger oder emotionaler? Was bewirken bestimmte Menschen, die euch besuchen? Wer lässt euer Herz sprechen? Wer zieht die Aufmerksamkeit des Kindes auf sich?
Das kannst Du notieren, um damit Dingen auf die Spur zu kommen, die vielleicht Veränderungspotenzial oder Stärke in sich tragen. Oder vielleicht bemerkst Du dass der Kontakt zu bestimmten Personen sehr hilfreich und wertvoll ist. Vielleicht kann dieser Mensch mehr ein Teil von euch werden.
Wir wissen häufig ganz intuitiv schon sehr viel darüber, was die Eigenheiten unserer Familienmitglieder sind (uns eingeschlossen). Wir können unseren Blick dafür schärfen und schulen und jede dieser Eigenheiten – ganz egal, wer sie mitbringt – ihre Berechtigung zugestehen und sie als eigene innere Wahrheit anerkennen.
Jeder, Du, Dein Kind, Dein Partner lebt in seiner Welt mit seiner Wahrnehmung und seiner Sichtweise. In der Anerkennung dessen finden wir Frieden und Verbindung. Auch wenn es für Veränderung – egal welche – immer auch im System rumpelt. Das Wissen über die Individualitäten ist ein echter Shortcut zu friedlicher Verbindung.